Da alle Straßenbahnhaltestellen in Wiesbaden neu errichtet werden, ist die Citybahn von Anfang an auf ganzer Linie barrierefrei.
Ohne große Erschütterungen und laute Motorengeräusche bieten Straßenbahnen einen wesentlich besseren Fahrkomfort als Busse. Der Streckenverlauf ist vorhersehbar. So kann man in der Straßenbahn lesen, ohne dass einem schlecht wird. Im Bus muss man sich dagegen ständig darauf konzentrieren, ob plötzliche Ausweichmanöver oder Erschütterungen auftreten. Straßenbahnen sind daher bei Fahrgästen wesentlich beliebter als Busse. Überall dort, wo Straßenbahnen eine vorherige Buslinie ersetzten, stiegen die Fahrgastzahlen deutlich an. Ein Beispiel dafür ist der Erfolg der Mainzelbahn, die sämtliche Fahrgastprognosen bereits im ersten Jahr weit übertraf. Viele diese neue Fahrgäste nutzten vorher das Auto.
Die Citybahn ist umweltfreundlich.
Der Energieverbrauch der Straßenbahn beträgt pro Personenkilometer nur 0,1 kWh (das entspricht einem Verbrauch pro Person von 0,5 Liter Benzin auf 100 km).
Bei nur 20% Auslastung liegt der Ausstoß an Treibhausgasen als CO2 Äquivalente und Stickoxiden NOx pro Personenkilometer bei der Straßenbahn deutlich unter den Werten eines Pkw. Dabei sind die Emissionen bei der Produktion des Stroms bzw. des Treibstoffs eingerechnet.
Vor Ort fährt die Citybahn nahezu emissionsfrei. Jede Fahrt, die zukünftig mit der Citybahn statt mit dem Pkw gemacht wird, trägt dazu bei, dass die stark belastete Wiesbadener Luft sauberer wird und Grenzwerte eingehalten werden.
Rasen zwischen den Gleisen, dort wo die Citybahn auf eigener Trasse verkehrt, verbessert das Mikroklima. Im Vergleich zu anderen Baumaßnahmen schont die Straßenbahn den Baumbestand. Durch ihre Spurführung kann sie dicht an Bäumen vorbeifahren, wobei die Oberleitung unterhalb von großen Baumkronen gespannt werden kann.
Die Citybahn ist leise.
Während Verbrennungsmotoren, insbesondere solche von Bussen und Lkws beim Anfahren aufheulen, sind Elektromotoren von modernen Straßenbahnen leise. Das Rollgeräusch der Metallräder auf den Schienen ist durch Abschirmungen am Fahrzeug und schwingungsdämmende Bauweise des Fahrwegs gering. Wächst zwischen den Schienen Rasen, wird der Schall fast gänzlich absorbiert.
Bei ausreichenden Radien kommt es in Kurven nicht zu einem Quietschen. Wo die Straße vom Autoverkehr beherrscht wird, gehen die Geräusche der Straßenbahn in der allgemeinen Geräuschkulisse unter. In einer ruhigen Umgebung sind die Geräusche einer vorbeifahrenden Straßenbahn zwar wahrnehmbar, aber im Gegensatz zu ständig vorbeikommenden Autos nur ein vorübergehendes Geräuschereignis.
Übrigens das Bild der Straßenbahn als ständig klingelndes Verkehrsmittel ist überholt. Bei modernen Straßenbahnen wird die Klingel nur in Gefahrensituationen als Warnsignal benutzt.
Die Citybahn passt ins Stadtbild.
Die Citybahn und die mit ihrem Bau einhergehende Erneuerung der Straßeninfrastruktur bietet die Chance, Straßenräume so umzugestalten, dass sie für alle Benutzer – und insbesondere die Anwohner – attraktiver werden.
Wie die roten Doppeldeckerbusse Londons können die Fahrzeuge der Citybahn das Stadtbild Wiesbadens positiv ergänzen und zu einem Markenzeichen für eine moderne nachhaltige Stadt werden. Dafür muss ihr Design Eleganz mit Funktionalität vereinen und die Bahnen dürfen nicht als rollende Plakatwände missbraucht werden (keine Werbung auf Fensterflächen).
Die Gestaltung der Strecke lässt sich an das Umfeld anpassen. So kann eine Straßenbahn abschnittsweise auf einer Grüntrasse, zusammen mit dem Busverkehr und Taxen oder dort wo es nicht anders geht zusammen mit dem Autoverkehr verkehren. Für die Oberleitung gibt es filigrane Masten, die sich von der Straßenbeleuchtung kaum unterscheiden. In besonders sensiblen Bereichen kann auf kurzen Abschnitten notfalls auf die Oberleitung verzichtet werden. Dann überbrückt eine während der Fahrt geladene Batterie den oberleitungslosen Abschnitt.
Da die Trasse bündig mit dem Straßenniveau verläuft, kann sie genauso wie eine Straße gequert werden.
Wie schon heute bei stark befahrenen Straßen, zu denen die Trasse parallel verläuft, ist dies natürlich nicht an jeder Stelle möglich.
Die Citybahn ist wichtiger Standortfaktor.
Schon heute kommen 43 % aller Innenstadtbesucher mit öffentlichen Verkehrsmitteln – nur knapp 25% mit dem Auto. Mit der Citybahn wird die Verbindung in die Innenstadt noch attraktiver, was sich positiv auf den Einzelhandel auswirken wird.
Bei der Wohnungswahl ist eine gute ÖPNV-Anbindung heutzutage ein wichtiges Kriterium. Ein Anschluss an die Citybahn macht Immobilien attraktiver und ist Voraussetzung für die Erschließung neuer Baugebiete (wie dem Ostfeld).
Die Citybahn ist nicht so teuer, wie es auf den ersten Blick erscheint.
Als Gesamtsumme erscheinen die Baukosten zunächst hoch. Rechnet man die Kosten aber auf die Länge der Strecke, die lange Nutzungszeit und die hohe Beförderungsleistung um, ist die Citybahn billiger als gedacht.
Die Baukosten beinhalten nicht nur den Einbau von Schienen und Oberleitung, sondern die Erneuerung der gesamten Infrastruktur im betroffenen Straßenbereich (wie Kanalisation, Straßenbeläge, Fußwege, Ampelanlagen etc.).
Zudem muss die Stadt Wiesbaden die Kosten nicht alleine stemmen. Einen großen Teil, voraussichtlich 87,5 Prozent, decken Zuschüsse von Bund und Land Hessen über das Gemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz (GVFG). Dieses Geld ist zweckgebunden. Wenn Wiesbaden die Mittel nicht abruft, fließt es daher in andere Städte.
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Hat dies auf Peter und der Wolf rebloggt.
Zustimmung zur CityBahn – allerdings ist die Streckenführung über Amöneburg ein Unding! Es gibt dort wenig bis keine Nachfrage, der Verlauf ist auf viel zu langer Strecke durch „totes Gebiet“ rein technisch bedingt und zieht den NKU nach unten – es geht daher besser!
Ich kann verstehen wenn hier jemand skeptisch ist – die ESWE hat leider die komplette Deutungshoheit, es dreht sich alles nur um eine Variante in den Medien. Wer Fakten dazu sehen möchte und eine Alternative samt kostenloser(!) Rheinquerung, informiert sich auf http://www.verkehrsanalysen.wordpress.com
Ich freue mich über Unterstützung, die Planer zur Betrachtung einer weiteren Rheinquerung zu bringen. Die Chance Wiesbaden und Mainz günstig zusammenwachsen zu lassen – auch aus Radverkehrssicht – besteht jetzt, und dann ganz lange nicht mehr! Gerne können wir daher auch in Kontakt treten – meldet euch einfach!